Chicago News // 6

Veröffentlicht auf von Die Mädels vom Jakobspark

Unsere lieben ZürcherInnen

Das verlängerte Januarloch ist vorbei, wir dachten, wir melden uns mal wieder.

Der Winter hat uns weiterhin fest im Griff, obwohl wir vorletzte Woche an zwei Tagen 17 Grad Celsius hatten - eine willkommene Verschnaufpause, um die letzten wirklich harten Winterwochen auch noch in Würde hinter uns zu bringen.


Oben steht Yari vor dem Hafenbecken des Lake Michigan, vor der Skyline von Chicago. Wir waren an diesem Sonntag im Planetarium. Wie jedes Museum hat auch das Planetarium sehr viele spannende Angebote für die Kids - hier sind uns die Amis wirklich meilenweit voraus. So haben wir nun fast alle grossen Museen und ähnliche Einrichtungen in unserer unmittelbaren Umgebung besucht. Der Favorit von Yari und Liel ist aber nach wie vor das Children's Museum auf dem Navy Pier (einer früheren Navy Station, die auf den See hinausgebaut ist). Nachfolgend der Navy Pier aus der Vogelperspektive (Bild aus Michas Büro):


Das rundherum wäre wie gesagt der See, aber der war halt lange gefroren. Im Children's Museum hat es jede Menge Spielangebote. Es ist eine Art interaktives Museum, und es lohnt sich, mehrere Male hinzugehen. Deshalb haben wir ein Abo, aber die Member's Card ist auch nach über drei Monaten noch nicht bei uns eingetroffen (soviel zum Thema Services hier in den USA). Morgen ist es wieder soweit, dann ist Swiss Playgroup Treff im Children's Museum:


Corinne hat über die Swiss Playgroup einige weitere gute Bekanntschaften machen können. Die Frauen gehen auch ab und zu essen oder bowlen miteinander. Es hat nicht nur Schweizerinnen, sondern auch zugewandte Orte (Londonerin und natürlich Ureinwohnerinnen). Ansonsten gehen Corinne und die Kids oft bei oder mit Christine und Julius aus München spielen. Julius ist etwas jünger als Yari, aber einiges grösser (vgl. folgendes Bild):


Die Kids lieben das Children's Museum und die anderen Ausflüge nicht nur wegen den vielen Spielmöglichkeiten, sondern auch wegen dem Ami-Food, den wir ihnen gelegentlich gestatten. Yari steht vor allem auf Chicken Nuggets und auf Chicago Hot Dogs:


Liel bleibt ein Wirbelwind und eine erzieherische Herausforderung in fast allen Belangen und Situationen. In der Nacht schläft sie mittlerweile besser, und am Morgen sitzt sie im Bett und ruft: "Mami, darf i uufstoh?" Und dann geht's los, bis zum Mittagsschlaf, den sie nicht mehr so zuverlässig macht, und nach diesem bis am Abend - meist ist sie galoppierend unterwegs. Yari klaut nun oft irgendwas zu essen in der Küche und sitzt hinter seine Zimmertüre oder gleich in den Kasten rein, um nicht entdeckt zu werden (Liel natürlich mit von der Partie). Wir merken es trotzdem, denn wenn es plötzlich ganz ruhig ist, dann stimmt was nicht. Hier ein Gruss von Liel:


Ansonsten haben wir das Gefühl, nun wirklich angekommen zu sein. Wir leben unseren Alltag hier und freuen uns jetzt besonders auf die wärmeren Jahreszeiten, und natürlich dann auch auf den einen oder anderen Besuch. Micha war an einem Januarwochenende in New York an einer Homburger-Veranstaltung und hat auch verschiedene Kollegen getroffen, die momentan dort studieren. Für den 12. Mai haben wir uns Tickets für das Bruce Springsteen Konzert im United Center, dem Stadion der Chicago Bulls und der Chicago Blackhawks, ergattern können. Das wird sicher super.

Wir verfolgen auch gespannt die Entwicklungen im Fall UBS. Für ein Mal ist die Schweiz hier in den USA tatsächlich ein Thema, und zwar täglich. Leider wird auch von ansonsten seriösen Medien viel zu negativ geschrieben, die miserable Wirtschaftslage trägt da ihren Teil dazu bei. Die Behörden wollen hier ganz offensichtlich ein Exempel statuieren, und das Ganze ist von der neuen Regierung um Obama gedeckt und gefördert. Hier kümmert sich niemand wirklich um Rechtsstaatlichkeit in diesem Fall, das wird entsprechend wohl noch eng für die UBS.

A propos Wirtschaftslage: Micha hat im letzten Jahr wirklich im letztmöglichen Zeitpunkt in dieses Programm reinrutschen können, das war Mathe am Letzten. Inzwischen haben hier alle Anwaltskanzleien diese und ähnliche Programme gestoppt, und es gibt auch viele, die eigene Anwälte auf die Strasse stellen. Wir hatten wirklich Glück!

Corinne und die Kinder gehen jetzt im Übrigen auch jede Woche ins "Moms, Pops and Tots", eine Art Spielgruppe, die vom hiesigen Park District Department organisiert wird. Dies ist wirklich eine gute Sache und eine weitere Möglichkeit, um andere Eltern und deren Kinder in der unmittelbaren Umgebung kennen zu lernen.

Das Wetter zeigt sich hier wirklich in all' seinen Facetten. Das folgende Bild haben wir aus unserer Wohnung geschossen, an einem nebligen Morgen. Wir waren in  unserem 37ten Stock (zusammen mit anderen Hochhäusern) über der Nebelgrenze:


Auf der anderen Seite des Parks wird auch weiterhin fleissig an zwei Wolkenkratzern gebaut. Diese Gebäude werden hier schneller hochgezogen als ein Einfamilienhaus in der Schweiz. Und die arbeiten den ganzen Winter durch (Bild aus Michas Büro, im Hintergrund der gefrorene Lake Michigan in der Abenddämmerung, in der Mitte unten unser North Harbor Tower):


Das wär wieder mal ein Update. Haben gehört, dass ihr in der Schweiz auch recht winterlich unterwegs wart und nach wie vor seid.

Liebe Grüsse aus Chicago. Wir melden uns wieder.

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